in Jesaja 65,25 steht: «Wolf und Lamm werden dann gemeinsam weiden, der Löwe frisst Häcksel wie das Rind, und die Schlange nährt sich vom Staub der Erde.» Christen sprechen oft davon, «in den Himmel» zu kommen. Die Bibel selbst spricht viel häufiger davon, dass «Himmel und Erde» am Ende der Zeit neu gemacht werden. Nichts mit Wolken, Engelchen und Harfenmusik, sondern das Leben, so wie wir es kennen – nur erlöst. Keine Krankheiten, kein Verfall, kein Streit, kein Hass mehr. Selbst im Tierreich gilt nicht mehr das Recht des Stärkeren, sondern ein friedliches Miteinander. Spannend finde ich den Kontext, in dem der Prophet Jesaja diese Worte spricht. Denn das Volk Israel, an das sie gerichtet werden, könnte in dieser Zeit nicht weiter von einem solchen Ideal entfernt sein. Ihr Land wurde erobert, ihre Städte zerstört, ihre Bevölkerung in ein fremdes Land verschleppt. Ein Schicksal, dass sie selbst verschuldet haben. Trotzdem will Gott, dass sie Hoffnung haben und zuversichtlich in die Zukunft schauen können. Ich finde es so wichtig, sich das immer wieder vor Augen zu führen: Egal, wie mein Leben gerade aussieht, egal, was ich in den Sand setze, egal, durch welche Herausforderungen ich noch durch muss, Gott hat ein Ziel für mich und es ist ein gutes Ziel.
Pfarrer Simon Graf